Antwerp: A diamond in the making.

Eines Tages kam ich auf Antwerpen. Durch Zufall. Ganz plötzlich. Von da an stieg das Interesse. Ich wollte diese Stadt sehen, fühlen, erleben. Gesagt, getan – schnell waren 5 Tage Antwerpen gebucht und die Vorfreude stieg.

Belgien, ich komme.

Und zwar mit dem Zug. Des Längeren war ich von der Idee angefixt eine längere Zugreise zu unternehmen, statt irgendwohin zu fliegen. Dieses Mal ergab sich die perfekte Gelegenheit. Meine Reise führte mich von Linz über Passau, Nürnberg und Würzburg nach Frankfurt. Von dort ging es weiter über Köln, Aachen, Lüttich und Leuven nach Brüssel. Nach Antwerpen war es dann nur mehr eine halbe Stunde. 10 Stunden dauerte die Reise insgesamt und ich bereue keine Minute davon.

Eine Stadt zum Verlieben

Antwerpen an sich ist nicht sehr groß. Schnell sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abgehakt. Danach gilt es, die Atmosphäre der Stadt in sich aufzusaugen und den Flow dieser mitzugehen.

Wie in jeder Stadt gibt es ein historisches Stadtzentrum. Wie in jeder Stadt ist dieses natürlich ein Highlight. Allzeit präsent ist die Liebfrauenkirche. Gleich daneben befindet sich der Grote Markt, welcher den Hauptplatz der Stadt bildet. In den kleinen Gässchen rund um die Kirche und den Platz haben sich etliche Restaurants und Bars angesiedelt, in denen am Abend gemütlich ausgegangen werden kann.

Das Museum an den Stroom oder MAS ist an sich schon ein Hingucker. Es thront mitten in einem Hafenbecken und mit seiner einzigartigen Fassade ist es ein echter Blickfang.

Extra-Tipp: Die Aussicht von der Panoramaterrasse ist gratis und einfach zu erreichen. Schon während der Fahrt mit der Rolltreppe durch die einzelnen Stockwerke können Kunstwerke bewundert werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn der Ausblick ist einfach nur herrlich!

Der 500 m lange Sint-Anna-Tunnel verbindet die beiden Ufer der Schelde miteinander. Das Besondere? Der Tunnel verläuft unterirdisch direkt unter dem Fluss und ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer zugänglich. In die Tiefe führen alte Rolltreppen aus Holz. Auf dem anderen Ufer gibt es einen tollen Blick auf die Skyline von Antwerpen.

Als kleiner Tipp: Der Zugang zum Tunnel befindet sich in einem eher unscheinbaren Gebäude.

Der Bahnhof ist eine Kategorie für sich und könnte glatt Schauplatz in einem Harry Potter Film gewesen sein. Die imposante Eingangshalle ist atemberaubend. Dahinter erstrecken sich die Gleise auf drei Ebenen, wobei hier alt auf neu trifft und perfekt miteinander harmonieren. Einfach wunderschön, wenn dies der erste Eindruck einer Stadt bei der Ankunft ist.

Der Zoo von Antwerpen mag zunächst unscheinbar und klein wirken, doch er hat so einiges zu bieten. Der Eintrittspreis von 23€ erstaunt einen mal, aber das Geld ist es wert. Neben der Lage direkt neben dem Bahnhof, bildet das die perfekte Kulisse um Gorillas, Elefanten, Giraffen, Löwen und viele andere Tiere zu bestaunen. Der Park ist liebevoll mit verschiedenen Details gestaltet und den Tieren kann man überraschend nahe kommen.

In Antwerpen gibt es nicht nur eine, sondern gleich mehrere Einkaufsstraßen. Die Größte mit dem Namen Meir führt vom Bahnhof ausgehend einmal quer durch die Stadt bist fast zum Hauptplatz. Auf dieser finden sich die großen Ketten und allseits bekannte Geschäfte. Biegt man jedoch in die Seitengassen ab, finden sich kleinere Boutiquen, Second-Hand-Shops und Markenläden. Perfekt zum Bummeln und Schaufenster-Shoppen.

Brügge: Eine Stadt, in der die Zeit stehen geblieben scheint

Ein Tag wurde im wunderschönen Brügge verbracht. Die Stadt ist ein kleines Juwel, in dem es scheint, als ob die Zeit stehen geblieben ist.

Kleine Gassen winden sich vorbei an alten und wunderschönen Backsteinhäusern. Dazwischen ein paar Kanäle, Brücken und noch mehr historische Gebäude.

Hier ist deutlich zu spüren, dass es sich um eine Touristenstadt handelt. Es tummeln sich hunderte, wenn nicht tausende Touristen. Die meisten mit Reisegruppen, einige auf eigene Faust. Deshalb lohnt es sich, wenn man schon zeitig ankommt, um nicht von den Menschenmassen überrannt zu werden.

Im Zentrum rund um den Hauptplatz passiert das Meiste. Ein Gässchen am Rand des Platzes wird gesäumt von unzähligen kleinen Läden, die original belgische Waffeln und Schokolade verkaufen. Ebenfalls in dieser Gasse: das Biermuseum. Auf jeden Fall ein Besuch wert – vor allem zum Verkosten.

Brügge ist und war einen Besuch wert. Zwar ist es hauptsächlich eine Touristenstadt, aber eine wunderschöne Touristenstadt. Hier ist der belgische Flair spürbar und das Leben scheint hier einfacher.

Nett, aber nicht notwendig

Chinatown, die – ist im Prinzip nur eine Straße in einem etwas fragwürdigen Viertel

Rubenshuis, das – wer an Kunst interessant ist, sollte sich das Haus auf jeden Fall anschauen; von außen ist es eher unscheinbar und kaum einen Besuch wert

Diamond, der – das von Zaha Hadid entworfene Gebäude befindet sich etwas außerhalb und ist mit öffentlichen Verkehrsmittel relativ schwer zu erreichen

Diamantenviertel, das – hier handelt es sich um ein Viertel, in dem sich Schmuck- und Diamantenläden aneinanderreihen und viele orthodoxe Juden zu leben scheinen. Wer nicht gerade vor hat sich einen Diamantring zu kaufen, kann ruhig darauf verzichten.

FOOD & DRINKS

Natürlich gibt’s in Belgien nicht nur Bier und Pommes, sondern auch viele Anderes. Vor allem die Frühstückslokale haben es mir angetan. Mein Tipp sind das Butcher’s und das Lokal Barchel. Wenn es mal schnell gehen soll, dann ist Exki ein echter Tipp. Dort gibt es vegetarische und vegane Speisen zu einem echt angemessenen Preis.

Zum Mittagessen kann ich Burgerij und Otomat empfehlen. Von diesen gibt es mehrere Lokale in Antwerpen und beide servieren echt gutes Essen. Bei Burgerij, gibt es mal etwas andere Burger und bei Automat echt tolle Pizzen nach belgischer Art.

Am Abend ist in der Altstadt einiges los und die Bars und Lokale reihen sich dicht aneinander. Das Baret ist ein nettes Lokal mit gutem Essen und guten Cocktail. Beim Stichwort Cocktails lohnt sich auch ein Besuch im Dogma. Mit einem Flair aus den 1920er-Jahren und ausgefallenen Drinks ist dieses einen Besuch wert.

Es gibt natürlich noch viele mehr Lokale zu testen. Die hebe ich mir dann fürs nächste Mal auf. 😉

GUT ZU WISSEN

Flämisch, no English!
Wer nach Belgien reist, sollte zumindest gut English können und Französisch ist auch von Vorteil. Vieles ist nur in Flämisch angeschrieben und auch die Menschen reden einen prinzipiell in ihrer Landessprache an. Wenn sie jedoch merken, dass man Tourist ist, sprechen sie sofort Englisch mit einem.

Take the bike!
Um in der Stadt am schnellsten von A nach B zu kommen, sollte man unbedingt das Fahrrad nehmen. Überall gibt es Stationen mit Rädern von Velo. Einfach Rad ausborgen, losradeln und wieder zurückstellen. Ein Tagesticket kostet 4 Euro und ist somit um einiges billiger als die anderen Öffis, wie Metro, Tram und Bus.

Trains on trains.
Ebenfalls eine gute Möglichkeit durch Belgien zu kommen ist mit dem Zug. Die Züge fahren regelmäßig durch ganz Belgien und das zu einem relativ günstigen Preis. Von Antwerpen nach Brügge kostet ein Ticket 14,80€. Das Beste: die Reisezeiten zwischen den Städten sind sehr erträglich. Von Antwerpen ist man in einer halben Stunde in Brüssel, in einer Stunde in Gent und in eineinhalb Stunden in Brügge.

Food love.
Wer auswärts essen möchte, sollte lieber ein bisschen mehr Geld einstecken. Denn Essen und auch Getränke sind in Belgien generell eher teuer. Da kostet ein Essen mit einem Getränk schnell einmal zwischen 20 und 25 Euro. Etwas billiger ist das Bier.

Weil wir schon beim Kulinarischen sind: Ich würde jeden empfehlen unbedingt einmal frühstücken zu gehen, denn hier gibt es unzählige gute Frühstückslokale. Auch Bier sollte unbedingt getrunken werden. Auch als Nicht-Biertrinker findet man hier sicher eines, dass einem schmeckt. Die Auswahl ist schier endlos.

Reserve!
Vor allem am Wochenende empfiehlt es sich, in Restaurants und Bars einen Tisch zu reservieren, da die Lokale sehr gut besucht sind. Vor allem zum Frühstücken und am Abend!

Ik vindt het echt leuk!

Meine Liebe für Belgien und dessen Städte begann zu wachsen. Die Architektur, die Menschen, die Sprache, die Lebenskultur. Alles ist klein, entspannt und ein nordisches Flair ist schon spürbar. Auf jeden Fall werde ich wieder zurückkommen, da es noch einige Städte zu erleben gibt. Vielleicht auch dann wieder mit dem Zug. 😉

xoxo,

ines

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