Bratislava: klein und fein

Wieder sitze ich hier und versuche die vielen Eindrücke der Stadt zu sammeln und niederzuschreiben. Wieder einmal fällt es mir schwer, da für mich ein Städtetrip immer viel mehr ist, als nur die Sehenswürdigkeiten zu sehen.

Natürlich ist dies ein großer Teil, aber ich liebe es einfach das Gefühl einer Stadt aufzusaugen und einfach mal durch die Straßen zu schlendern. Ohne Plan. Ohne Zeitgefühl. Einfach durch die schmalen Gässchen der Altstadt treiben lassen. In das eine oder andere Geschäft hineinschauen, gemütlich essen gehen. Einfach spontan entscheiden.

In Bratislava ging es mir genauso. Der Hauptgrund für meinen Besuch: Die Eishockey-WM. Doch diese wurde zur Nebensache, als mich die Stadt empfangen hat.

Drei Tage hatten wir Zeit, drei Tage waren fast genug.

Bratislava ist nicht groß. Es ist gemütlich. Es ist, was man als lieb oder nett bezeichnen würde. Vieles ist fußläufig erreichbar. Straßenbahnen und Busse bringen einen durch die Stadt.

3 Tage in Bratislava

Angekommen mit dem Zug. Orientierungslos, auf der Suche nach der richtigen Verbindung, Orientierung gefunden, rein in die Stadt gefahren. Wir haben unsere Tour bei dem immer präsenten Wahrzeichen begonnen: die Hrad von Bratislava thront über der Stadt. Die Burg selbst ist schlicht, fast minimalistisch. Von hier gibt es einen tollen Ausblick über die ganze Stadt.

Zu Fuß weiter durch schmale Gässchen und vorbei an alten Gebäuden am Burghang. Kurzer Besuch in der Martinskirche. Besonders schön: ihr Kupferdach mit der Goldverzierung. Wieder zurück in die Altstadt. Einfach in ein Café oder Restaurant reinfallen und gutes Essen genießen. Die Auswahl ist unglaublich groß und gut. Für jeden Geschmack gibt es hier was. Vieles modern und urban. Einiges traditionell und typisch slowakisch.

Das Zentrum ist eine Mischung aus historischer Altstadt und modernen Plattenbauten. Viel Glas und ultramoderne Gebäude sucht man vergeblich. Der Charme aus Zeiten der Sowjetunion ist teilweise noch spürbar. Vieles ist schon älter, die Straßen nicht mehr die Besten. Doch das alles trägt dazu bei, dass die Stadt liebenswert wird.

Kurz noch durch die Altstadt geschlendert und dann müde ins Bett gefallen.

Am nächsten Tag zuerst auf die Suche nach der Blauen Kirche gemacht. Die kleine Kirche taucht unter Wohnhäusern auf und ist ein echtes Schmuckstück. Die blaue Farbe zieht einen in ihren Bann. Es fällt schwer sich loszureißen. Weiter geht es durch die Nebenstraßen.

Bratislava lentialady

Immer wieder durch kleine Durchgänge und Höfe gegangen, mit der Frage, ob man hier durchgehen kann. Vorbei am Einkaufszentrum mitten in der Stadt, der Synagoge mitten zwischen Häuser gebaut und über die Hauptstraße zum Präsidentenpalast gekommen. Neben der viel befahrenen Straße Richtung Autobahn und den vielen Hotels, präsentiert er sich eher schlicht und unscheinbar. Mehr ins Auge sticht der Springbrunnen auf dem Platz davor.

Bratislava lentialady
Bratislava lentialady

Mit dem Bus weiter Richtung Slavín. Rauf auf die Hügel der Stadt. Es wird grüner. Wir kommen in die Vorstadt. Das Monument thront über der Stadt. Umgeben von viel Grün und tausenden Namen gefallener Soldaten. Oben kommt man aus dem Staunen kaum raus. Auf der einen Seite das riesige Denkmal, auf der anderen Seite ein toller Ausblick auf die ganze Stadt.

Zurück mit dem Bus in die Stadt. Weiter Richtung Michaelstor und Altstadt. Von der größeren Einkaufstraße taucht man durch das älteste Stadttor in die Altstadt ein. Diese ist eine Sehenswürdigkeit an sich. Historische Gebäude reihen sich mit Restaurants, Souvenirläden, Cafés und Bars aneinander. Am besten zu Fuß erkunden. Am zentralen Hauptplatz der Altstadt ist nicht viel los. Mehr tut sich in den Nebenstraßen. Vor allem auf der Straße hin zum Michaelstor.

Am Abend auf den Weg gemacht zum Eishockey-Spiel. Die Ondrej Nepela Arena hieß uns willkommen. Mitten in der Stadt gelegen taucht sie zwischen den Häusern auf. Viel Glas, modern und groß steht sie da. Die Stimmung war wie immer gut und unvergesslich. Auch wenn unsere Nationalmannschaft verloren hat. Es ist immer ein besonderes Erlebnis.

Am letzten Tag gemütlich an die Donau gefahren. Den Ausblick auf die Burg genossen. Bei Sonnenschein an der Donau gesessen und noch ein bisschen die Eindrücke der Stadt auf sich wirken lassen. Noch ein bisschen im Shopping Center Eurovea gebummelt und noch ein bisschen die Donau entlang gegangen. Die Sonne genossen, die Zeit hier genossen. In die Straßenbahn gehüpft, um rechtzeitig am Bahnhof zu sein für den Zug nach Hause.

Food Tips – dieses Essen lohnt sich:

Die Auswahl an Essen ist unglaublich groß. Falsch machen kann man hier eher wenig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. In der Altstadt gibt es noch einige Lokale, die traditionelle slowakische Speisen anbieten. Das bekannteste und größte Restaurant ist wohl das Flagship. Es gibt aber auch viele moderne und urbane Lokale. Auf der Allee vor dem alten Nationaltheater reiht sich Restaurant an Restaurant.

Meine Empfehlungen sind das Café Mondieu für Frühstück, der Street Food Park für Mittag oder als kleiner Snack, La Donuteria für unglaubliche Donuts und Pollito für unglaubliche Cheesecakes.

Good to know – Tipps für Bratislava

Take the train – der wohl beste Weg um anzureisen ist mit dem Zug, da die Parkplatzsituation wie in jeder größeren Stadt nicht ganz einfach ist. Das Auto sollte außerdem auf einem sicheren Parkplatz geparkt werden und hier können schnell bis zu 25€ Parkgebühren am Tag anfallen.

Coins, over coins – Es empfiehlt sich die Öffis zu nehmen. Diese sind ziemlich günstig und es gibt überraschend viele Zeitkarten. Tickets können meist direkt bei der Station oder in den Öffis selbst gelöst werden. Hier sollte man aber immer genug Münzen mithaben. Oder man kauft sich die Tickets gleich am Bahnhof. Dort ist es möglich mit Bankomatkarte zu zahlen.

Apropos Öffis – Es empfiehlt sich sehr immer eine Öffi-Karte mitzuhaben. An den Station ist nirgends ein Öffi-Plan aufgezeichnet. Vor allem als Tourist ist es so schwer sich zu orientieren. An den Info-Points im Zentrum gibt es Karten oder man orientiert sich mit Google Maps.

Splitting bills – Will man die Rechnung getrennt zahlen, sollte man dies sicherheitshalber gleich bei der Bestellung sagen. Üblicherweise werden hier keine getrennten Rechnungen gebracht. Das Trinkgeld ist bei den meisten Lokalen auch schon in der Rechnung inkludiert. Also ist meist kein extra Trinkgeld nötig.

Die Kupferfiguren – in der ganzen Stadt stehen verschiedene Kupferfiguren. Es lohnt sich nicht diese extra zu suchen, da man ihnen sowieso meist über den Weg läuft. Die wohl bekannteste ist der Cumil, der aus einem Kanaldeckel hervorschaut.

Bratislava lentialady

Zbohom, Bratislava! Ich freue mich dich einmal wieder zu sehen.

xx, ines

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