Copenhagen: The Danish way of life

Fast drei Jahre ist es nun schon her, dass ich mich in die dänische Hauptstadt verliebt habe. Zeit, sich daran zurück zu erinnern.

Als 2018 die Eishockey-WM in Kopenhagen ausgetragen wurde, war für mich klar, dass ich da unbedingt dabei sein möchte. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mich diese Stadt mit ihrer Atmosphäre so in ihren Bann ziehen würde.

Hier fühlt man Hygge.

Kopenhagen ist einfach eine Stadt in die man sich verlieben muss. Neben den traditionellen und alten Bauten passen sich moderne Gebäude aus Glas und Beton perfekt in das Stadtbild ein. Das Traditionelle und das Moderne harmonieren perfekt miteinander. Die Bewohner der Stadt sind freundlich, ausgeglichen und aufgeschlossen. Die Stimmung ist nicht hektisch, wie in vielen Großstädten, sondern gemütlich und entspannt. Es sind viele mit dem Rad unterwegs oder zu Fuß unterwegs. Hier spiegelt die Stadt die Menschen wider und umgekehrt.

5,4,3,2,1…Los!

Wir hatten einen 5-tägigen Aufenthalt gebucht und versuchten dabei so viel Aktivitäten darin zu verpacken, wollten aber dennoch auch das Flair der Stadt mitnehmen. Da wir in diesen 5 Tagen so viele schöne Plätze entdeckt haben, fasse ich euch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Tipps kurz zusammen:

Die kleine Meerjungfrau war unser erstes Ziel. Sie ist wohl Kopenhagen’s bekannteste Sehenswürdigkeit. Diese wurde, wie wir später erfahren, von Carl Jacobsen, dem Sohn des Gründers der Carlsberg Brauerei, in Auftrag gegeben. So schön sie ist, so unscheinbar ist sie auch. Wenn man nicht weiß, wo sie sich befindet, ist es schwierig sie zu finden, da sie etwas abgelegen sitzt. Die Touristenbusse finden aber auf jeden Fall hin und somit wundert es nicht, dass man für ein gutes Foto etwas Geduld benötigt.

Geht man am Kanalufer entlang in Richtung Zentrum, kommt man bald bei Amalienbourg vorbei. Dies ist der Sitz des dänischen Königshauses. Wir kamen genau zur richtigen Zeit und sahen den Wechsel der Wachsoldaten.

Im Nyhavn angelangt, kamen leichte Erinnerung an die Grachten Amsterdams auf. Im Kanal liegen alte Boote, auf dem Weg tummeln sich viele Leute und in den kleinen Restaurants entlang des Kanals gibt es gutes Essen. Die alten Häuser machen die gemütliche Atmosphäre noch komplett.

Einmal über den Kanal kommt man im Stadtteil Christianshavn an. Dieser fällt unter die Kategorie “Empfehlenswert”. Gleich beim Ufer gibt es einen kleinen Street-Food Markt mit urbanen Flair. Geht man durch die Gassen sieht man alte und traditionelle Häuser zwischen modernen Bauten aus Glas und Beton. Die Mischung dort ist perfekt. Kleine Kanäle schlängeln sich durch das Viertel und erinnern erneut an Amsterdam.

In Christianshavn befindet sich auch die wohl bekannteste Kirche Kopenhagens: die „Our Saviour’s Church“ oder auch Vor Frelsers Kirke. Sie ist bekannt für ihren einzigartigen Kirchturm, auf dem die letzten 150 von 400 Stufen spiralförmig an der Kirchenspitze entlanggehen, bis die Stufen an der Spitze immer schmäler werden und schließlich enden. Zuvor gibt es noch eine kleine Plattform von der aus man einen wunderschönen Rundblick über Kopenhagen hat. Der Aufstieg in dieser Kirche ist einzigartig und ich würde sie jedem empfehlen, der einigermaßen fit ist und keine Höhenangst hat. Denn der Aufstieg erfolgt über steile und schmale Holzstiegen quer durch den Kirchenboden. Sehr empfehlenswert!

Nicht verpassen sollte man die Altstadt, die mit ihren kleinen Gässchen, tollen Boutiquen, köstlichen Cafés und Restaurants und alten Gebäuden überzeugen kann. Wir ließen uns zunächst über die Strøget, die längste Einkaufsstraße Europas treiben. Neben den klassischen Geschäften der großen Marken, wie H&M, Zara etc. findet man dort auch kleine Geschäfte, die vor allem mit ihrem typisch nordischen Flair punkten können. An einem Punkt sind wir von der Einkaufsstraße abgebogen und durch ein paar Nebenstraßen gewandert. Auch hier findet man kleine Geschäfte, in die man ruhig auch mal einen Fuß hineinsetzen kann.

Mitten in der Stadt steht der „Rundetaarn“. Das Besondere an ihm ist, dass er keine Stufen besitzt, sondern der Weg spiralförmig nach oben führt. Er diente früher als Observatorium, welches heute besichtigt werden kann und noch immer funktionsfähig ist. Vom Turm aus hat man ebenfalls einen wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt und auch der Eintritt ist sehr erschwinglich.

Ein weiteres Ziel war die Carlsberg Brauerei. In den originalen Gebäuden der ursprünglichen Brauerei ist heute ein Museum und eine gemütliche Bar. In demselben Viertel befindet sich auch noch die heutige Brauerei und der historische Elefantenturm, der früher als Wasserspeicher verwendet wurde.

Um einmal kurz zu Entspannen und die erlebten Tage kurz Revue passieren zu lassen, machten wir Halt beim Amager Strand. Dieser liegt zwar etwas außerhalb, ist aber mit der Metro gut zu erreichen. Die Sanddünen laden immer zum Spazieren gehen ein, im Sommer zum Baden und im Frühling zum Rad fahren ein. Ein Naherholungsgebiet der etwas anderen Art, in dem man einfach mal entspannen kann.

Ebenfalls zum Entspannen lädt der botanische Garten mit seinem prächtigen Palmenhaus ein. Perfekt für einen Spaziergang. Quasi nebenan befindet sich das Rosenborg Castle mit seiner prächtigen Parkanlage. Da die Schlange vor dem Eingang zu lang und die Eintrittspreise zu teuer waren, sah ich das Schloss nur von außen.

Auch kulinarisch hat Kopenhagen einiges zu bieten. Die Küche ist modern, weltoffen und leicht. Ein toller Ort, um skandinavische Köstlichkeiten zu entdecken ist die Torvnehallerne. In dieser Food Hall werden einem unzählige kulinarische Köstlichkeiten geboten. Von Fisch und Fleisch über Käse bis hin zu Schokolade, Gebäck und Kuchen. Dort wird wirklich jeder Genießer fündig.

Schon war der letzte Tag in der dänischen Hauptstadt angebrochen und wir versuchten noch die letzten Kronen aufzubrauchen. Was bietet sich hierzu besser an, als ein Besuch im Shoppingcenter “Fisketorvet”. Nachdem dort noch die letzten Kronen ausgegeben waren, ging es auch schon wieder heim.

Hockey Time

Am Abend des dritten Tages war es endlich so weit: wir schauten uns das Eishockey-WM Spiel Schweden gegen Österreich in der Royal Arena an. Es war überwältigend! Die Halle ist wunderschön, modern und riesig. Die Stimmung war extrem gut und ausgelassen. Die Halle war fast voll, denn viele Schweden ließen sich die WM nicht entgehen. Ist Schweden doch nur ein paar Autominuten entfernt. Der Spielstand von 7:0 für Schweden war Nebensache. Ich war so überwältigt von der tollen Atmosphäre. Es saßen Österreicher neben Schweden, jeder feuerte sein Team an, trank, tanzte gemeinsam und feierte den Sport.

Was ist mir von Kopenhagen mitnehme?

Ruhe und Gelassenheit. Die Stadt und deren Bewohner strahlen für mich eine unglaubliche Ruhe aus, die sehr entspannend wirkt und einem Sicherheit gibt. Obwohl Kopenhagen eine Großstadt ist, ist sie nicht hektisch, überfüllt oder übermäßig laut. Alle sind entspannt und leben friedlich neben- und miteinander. Ich bin mir sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch in Kopenhagen und Dänemark war.

Farvel og se dig snart! – Tschüss und bis bald!

Meine Tipps:
  • Wer Museen liebt ist in Kopenhagen sehr gut aufgehoben, denn die Stadt ist bekannt für ihre vielen Museen. Aufgrund des Zeitmangels konnten wir leider keines besuchen, aber wer Zeit und Interesse hat wird ziemlich sicher fündig.
  • Die Copenhagen Card lohnt sich nur, wenn man sich wirklich viele Museen und Sehenswürdigkeiten ansehen möchte. Die Eintrittspreise für die meisten Sehenswürdigkeiten sind meist relativ günstig. Deshalb lohnt sich die Copenhagen Card wirklich nur dann, wenn man auch genügend Zeit hat um sich viel anzusehen.
  • Watch the bicycles: In Kopenhagen gibt es vermutlich mehr Fahrräder als Autos. Deswegen sollte man immer auf Radfahrer aufpassen. Wenn man die Straße überqueren will, muss man meist auch über einen Radweg gehen. Deshalb empfiehlt es sich doppelt zu schauen. Einmal wegen der Radfahrer und einmal wegen der Autos.
  • Take the boat: In Kopenhagen gibt es einen Schiffsbus. Er ist im Preis der Öffi-Tickets inkludiert und fährt am Kanal entlang und Wechselt bei fast jeder Station zwischen den Ufern. Außerdem hat man einen schönen Blick auf die beiden Ufer.
  • Metro 1 or 2?: In Kopenhagen gibt es im Prinzip nur eine Metrolinie, die sich an einer Station, dann auf zwei Linien aufteilt. Deswegen muss man immer aufpassen, in welche Richtung die Metro fährt. Ansonsten kommt man mit der S-Bahn oder dem Bus überall hin. Die Preise für die Öffis sind nicht allzu billig, aber es lohnt sich auf jeden Fall, da man wirklich überall hinkommt, auch zum Flughafen und so ein Auto überflüssig ist.
  • Kopenhagen ist kein billiges Pflaster. Vor allem Essen und Trinken ist nicht ganz so günstig. Dafür sind die Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten oft überraschend günstig und vor allem in Kirchen muss man meist gar keinen Eintritt zahlen.
  • Dänisch ist eine etwas komische Sprache. Vor allem, weil vieles komplett anders ausgesprochen wird, als es geschrieben wird. Vor allem bei den Haltestellenamen von Bahn und Bus kann dies oft für Verwirrung sorgen. Deshalb empfiehlt es sich immer einen Plan mitzuhaben. Mit der Zeit kennt man aber die wichtigsten Stationen.

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