Ich kam ohne große Erwartungen und ging mit meinem Herz voller Erinnerungen!
Schon oft hatte ich gehört, Malta sei ein toller Urlaubsort. Dort sei es immer schön, immer warm, man kann dort günstig Urlaub machen und gut feiern. Also wurde diese kleine Insel unterhalb von Italien als diesjährige Destination für meinen Sommerurlaub gewählt. Und eines kann ich vorab schon verraten: Ich wurde nicht enttäuscht!
First things first…
Rückblickend haben wir unser Apartment perfekt ausgewählt. Es lag im Stadtteil Sliema, gleich in der Nähe der Strandpromenade. Jeden Tag konnten wir den traumhaften Blick auf Valletta genießen und waren mit der Fähre auch in 10 Minuten dort. Auf der anderen Seite lag mit St. Julian oder San Giulian das Partyviertel mit vielen Restaurants, Bars und Discos.
Da wir kein Auto hatten machten wir einzelne Tagesausflüge zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit dem Bus und erkundeten die Umgebung rund um Valletta. Das Gute an Malta ist, dass auf der ganzen Insel Busse fahren, man so ziemlich einfach und meist innerhalb von einer Stunde an jedem beliebigen Teil der Insel ist. Die Bustickets sind mit 2€ für 2 Stunden relativ günstig.
Gozo – the little sister
Gozo ist die kleine Schwesterninsel von Malta und hat einiges zu bieten. Wir verbrachten einen ganzen Tag dort und nutzen einen Hop-on-Hop-off-Bus. Dieser fährt einmal um die ganze Insel und man kann aussteigen wo man möchte. Die Highlights auf Gozo waren für mich die Stadt Victoria und die Ramla Bay. Victoria (früher Rabat) bestand zu Zeiten der Ritter und Könige nur aus einer Zitadelle, in der die Bewohner gelebt haben. Von dieser aus verteidigten sie ihre Insel gegen die Türken, Kreuzritter und Franzosen. Mit der Zeit bildete sich eine Stadt um die Zitadelle herum und mittlerweile ist es die größte Stadt auf Gozo. Ein Besuch der Zitadelle lohnt sich auf jeden Fall, da es sich dabei um eine kleine Stadt innerhalb einer Stadt handelt.
Die Ramla Bay besticht durch ihre ruhige Lage und den schönen rotbraunen Sand. Diese Bucht ist meiner Meinung nach, noch nicht so stark von Touristen überlaufen und man kann hier entspannt den Tag verbringen.
Auch der Rest der kleinen Insel ist wunderschön und hätten wir noch mehr Zeit gehabt, hätten wir uns noch die eine oder andere Bucht angesehen.
Comino – a dreamy tourist attraction
Mein Fazit: Wunderschön zum Anschauen, aber auch ein bisschen überlaufen. Comino ist die dritte Insel, die zu Malta gehört und ist, bis auf Touristen, komplett unbewohnt. Das einzig Schöne ist die blaue Lagune zu der die Touristen in Scharen pilgern. So auch wir. Täglich fahren Schiffe und Boote von Valletta aus nach Comino. Unsere Wahl des Transportes war ein Speedboot, welches ich jedem empfehlen kann, der auch ein bisschen Action im Urlaub haben will. Man ist in einer halben Stunde auf Comino, hat so länger Zeit sich dort zu Entspannen und man sieht auch noch wunderschöne Höhlen, da die anderen Schiffe meist zu groß sind um in diese hineinzufahren. Die „Blue Lagoon“ ist mit ihrem kristallklarem Wasser wunderschön, aber auch etwas überlaufen. Meine Empfehlung wäre in eine der beiden anderen Buchten, St. Thomas Bay oder Santa Maria Bay, zu gehen. Dort sind kaum Menschen und das Wasser ist auch dort wunderschön.
Medina & Rabat – the silent cities
Diese Stadt bzw. Städte sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Medina verzaubert durch kleine und schmale Gassen. Es ist ruhig und man vergisst total die Zeit beim Gehen.
Rabat liegt sozusagen gleich nebenan und ist ebenso schön und ruhig wie Medina. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir in der größten Mittagshitze dort waren. Das Highlight waren auf jeden Fall die Katakomben und Luftschutzbunker des 2. Weltkriegs.
Valletta – conquered my heart
Die eigentliche Hauptstadt von Malta ist ein kleiner Schatz. Valletta selbst ist nicht groß, aber es scheint größer, da sie mittlerweile mit anderen umliegenden Städten zusammengewachsen ist. Wir erkundeten Valletta an einem Tag und konnten so ziemlich alles sehen. Wir starteten beim Parlament, gingen die Hauptstraße entlang, bogen zu den Lower Barraca Gardens ab, gingen dem Meer entlang zu den Upper Barraca Gardens, warteten dort vergeblich auf Kanonenschüsse und weiter über den Castille Place. Wir verliefen uns in kleinen Gassen, kamen immer wieder auf den rechten Weg und zum Abschluss noch vorbei bei der Karmeliterkirche und der einzigen anglikanischen Kirche. Einfach nur süß und bezaubernd.
The three cities – worth a trip
An einem Tag bin ich mit der Fähre zu den Three Cities – Capiscua, Senglea, Vittoriosa – gefahren. In allen Dreien ging es hoch her, da zunächst hunderte Stufen erklommen werden mussten, um die Städtchen zu sehen. Am meisten überzeugen konnte Senglea, mit seiner freundlichen Hafenpromenade, den kleinen Gassen, den schönen Fassaden, den historischen Gebäuden und der schönen Aussicht auf Vittoriosa.
Marsaxlokk – don’t, just don’t
Dieser Ausflug war am Enttäuschendsten. Nach etwa einer Stunde Busfahrt kamen wir in dem kleinen Fischerörtchen an. Es war beinahe menschenleer. Es gab nichts zum Anschauen, außer eine Kirche und einen kleinen Hafen. Dies war für mich wieder mal ein Beispiel, dass man keinen Prospekten trauen sollte.
Internet Reality
St. Julians – let’s party, people!
Etwa 20 Minuten Fußmarsch von unserem Apartment entfernt lag das sogenannte Partyviertel von Malta – St. Julians. Wir waren fast jeden Tag dort, da es hier die meisten Restaurants, Bars und Discos gab. Abends war jeden Wochentag was los und es trafen sich Menschen aus den verschiedensten Ländern zum Feiern, Spaß haben und Leben genießen. Egal wo man hinging, es wurde einem nur Freundlichkeit entgegengebracht. Es machte echt Spaß dort unterwegs zu sein.
Was wir gemacht hätten, hätten wir ein Auto und mehr Zeit gehabt:
… schwimmen gehen in den unzähligen Buchten, allen voran der Golden Bay und der Mellieha Bay.
… das Popeye Village besuchen.
… die Dingli Cliffs und die Blue Grotto erkunden.
… die Stadtteile und Städte rund um Valletta erkunden, wie Floriana, Zabbar, Ta’ Xbiex und viele mehr.
… mehr Türen fotografieren.
… mehr traditionelle Gerichte kosten (auch wenn es eine Überwindung sein könnte, bei Kaninchen und Pferd).
Es gäbe natürlich noch viel mehr zu erzählen, aber das würde wohl zu langweilig werden und es ist sowieso unmöglich so viele schöne Erinnerungen und besondere Erlebnisse in Worte zu fassen. Die wichtigsten Dinge sind erzählt und die schönsten Momente bleiben in Erinnerung.
Mein Fazit:
I’m coming back.! Ich muss zugeben: Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch, doch Malta hat schnell mein Herz erobert. Auch wenn die Hitze teilweise unerträglich war, die Füße von den vielen Stufen und Anstiegen geschmerzt haben und es doch nicht so günstig war wie gedacht, entschädigten dafür die Menschen, die Architektur und die Landschaft. Jedoch werde ich das nächste Mal vermutlich eher im Frühjahr oder Herbst die Insel besuchen, aber es gibt noch zu viel zu entdecken, als das man nicht mehr hinfliegen könnte.
Wertvolle Tipps:
- Aufgrund des britischen Einflusses fährt man in Malta links. Wer mit dem Auto fahren will, sollte sich also darauf und auf schlechte und vor allem schmale Straßen einstellen. Außerdem sollte man in der Stadt viel Geduld mitbringen, da der Verkehr nicht immer so flüssig ist.
- Auf Malta gibt es ebenfalls britische Steckdosen. Also Zwischenstecker falls nötig nicht vergessen!
- Eine Mülltrennung ist auf Malta so gut wie nicht vorhanden. Es werden einfach alle Abfälle in einen Müllbeutel geschmissen, dieser wird zusammengebunden und einfach vor die Haustüre gestellt. Die Müllabfuhr fährt fast jeden Tag und sammelt die Müllsäcke ein.
- Da Malta eine Insel ist und eher von Trockenheit geprägt ist, kann man das Leitungswasser nicht trinken. Deshalb sollte man immer genügend Wasserflaschen einkaufen, auf Vorrat haben und im Sommer immer genügend Wasser mitnehmen!
- Lebensmittel und vor allem Kleidung sind auf Malta (im Vergleich zu Österreich) relativ teuer. Dafür sind die Kosten für die Öffis und Eintritte in Museen etc. ziemlich günstig. Am Günstigsten ist in Malta aber wohl der Alkohol. 😉
- Wer Englisch kann, kommt in Malta sehr gut weiter. Jeder spricht dort Englisch und es ist auch alles auf Englisch angeschrieben. Wahrscheinlich nicht zuletzt, weil deren Sprache nicht die Einfachste ist.
- Wenn man vor hat nach Malta zu reisen sollte man einigermaßen gut zu Fuß sein. Denn die Insel und vor allem Valletta und deren umliegenden Städte sind relativ hügelig. Das heißt in der Stadt gehen die Straßen teilweise relativ steil bergauf und bergab. Gute Kondition schadet hier auf keinen Fall. 😉
love,